Im 15. Jahrhundert wurde die Oldenburger Pferdezucht erstmalig erwähnt. Gefördert wurde die Zucht vor allem durch Vögte und Deichgrafen in Ostfriesland. Ab 1815 wurden vermehrt Oldenburger Hengste eingesetzt und ab 1880 wurde jegliche Fremdblutzufuhr aus anderen Zuchtgebieten eingestellt. Es kam immer mehr zur Angleichung des Typs an das Oldenburger Pferd, so dass beide Zuchten einer Rasse zuzuordnen sind. Man orientierte sich in der Zucht auf ein mittelrahmiges, starkknochiges und leichtfuttriges Arbeitspferd. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte eine Veredlungsphase mit Hilfe von Arabischen und Englischen Vollblütern sowie einem Anglo-Normannen ein. Seit Mitte der sechziger Jahre musste die angewandte Zuchtmethode im Hochzuchtgebiet als vielseitige Kombinationszüchtung bezeichnet werden, welche die Umstellung auf ein elegantes Reitpferd beinhaltete. 1971 wurde der letzte Beschäler klassischer Blutführung aus der Zucht genommen. Im einstigen Hochzuchtgebiet existiert heute eine kleine Population Schwerer Warmblutpferde. Um die Jahrhundertwende erfolgten größere Exporte von Hengsten und Stuten in die Nachzuchtgebiete, besonders nach Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Schlesien, Bayern, Holland, Dänemark und vereinzelt auch nach Württemberg. Die heute in Deutschland existierenden Schweren Warmblutbestände rekrutieren sich im wesentlichen aus den ehemaligen Nachzuchtgebieten Sachsen und Thüringen. Die Bestände an Schweren Warmblutstuten nahm in den sechziger Jahren auch in Sachsen und Thüringen stark ab, bis es zum völligen Erliegen der Zucht kam. 1975/76 deckten weder in Sachsen noch in Thüringen Schwere Warmbluthengste. Dank engagierten Züchtern und der Zuchtleitung wurden die abgekörten Hengste nicht kastriert und verdienten als Kutschpferde weiter ihren Hafer, so dass 1977 erstmals wieder drei Hengste auf Station gingen. "Reaktiviert" wurde die Rasse mit insgesamt 10 Althengsten und den noch vorhandenen Stuten. Nach der Zuchtpause fand 1981 wieder die erste Hengstkörung statt. |
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